vererbung / inzucht
Das Zuchtresultat bei Inzucht
Die Paarung verwandter Tiere (Inzucht)
Wesen, Wirkung und Zweck der Inzucht
Inzucht lässt schnell den wahren Erbwert erkennen
Trotz Inzucht keine absolute Gleichförmigkeit



Das Zuchtresultat bei Inzucht

Paarung von Hahn A mit seiner Tochter:

A (1/2) x A(1/4) = 3/4 A

Eine Enkelin an Hahn A zurück verpaart ergibt:
A (1/2) x A(3/8) = 7/8 A =87%

in zwei Inzuchtpaaren


Bei Kreuzung wird die Anzahl der Vorfahren stets erhöht, währen Inzucht der Anzahl der Vorfahren umso mehr verringert, je enger die Inzucht betrieben wird.



Die Paarung verwanderter Tiere (Inzucht)

Je nach Nähe des Verwandtschaftsgrades teilt man die Inzucht ein in:

1. Engste Inzucht:
Bruder x Schwester
Vater x Tochter
Mutter x Sohn
Großvater x Enkelin
Großmutter x Enkel

2. Enge Inzucht:
Vetter x Base
Onkel x Nichte
Tante x Neffe

3. Mässige Inzucht:
Vetter 2. Grades x Base 2. Grades
Großonkel x Nichte 2. Grades
und ähnliches mit zurückliegenden Verwandschaftsgraden.



Wesen, Wirkung und Zweck der Inzucht

Die Inzucht als solche ist nicht schädlich. Entscheind für die Güte der Nachkommenschaft sind - sowohl bei Kreuzung als auch Inzucht - Erbanlagen der Elterntiere. Es gibt daher keine durch die Inzucht verursachten Schäden.

Was geschichte bei Inzucht?
Reinergibkeit - wissenschaftlich Homozygotäz genannt - in den wichtigsten Eigenschaften herbeizuführen, ist das höchste züchterische Ziel. Inzucht führt aber zur Reinergibkeit. Nur eine Zucht mit weitgehend reinergiben Tieren ermöglicht es, eine in ihren Leistungen zuverlässige und gleichwertige Nachzucht zu erzielen.

Inzucht führt zur Reinerbigkeit

Reinerbigkeit in rezessiven Merkmalen und Eigenschaften zu erzielen ist von besonderem züchterischem Wert. Nur die Inzucht kann die verdeckt und unwirksam bleibenden guten Eigenschaften ans Tageslicht bringen. Nur die Inzucht kann verlorengegangene (weil rezessiv) guten Eigenschaften wieder sichtbar und wirksam werden lassen.



Inzucht lässt schnell den wahren Erbwert erkennen

Inzucht bringt aber auch im Stamm erhaltene, bisher verdeckt gebliebene rezessive schlechte und ungünstige Eigenschaften an den Tag und zur Wirksamkeit. Das Auftreten dieser fälschlichen als Inzuchtschäden bezeichneten nachteiligen Eigenschaften und Merkmale bietet dem Züchter die Möglichkeit, den wahren Erbwert, das Erbgut seiner Vögel genaustens kennen zu lernen. Darüber hinaus können durch strenge zielbewusste Auslese und geeignete Zuchtwahl nämlich diese unliebsamen Eigenschaften aus dem Erbgut entfernt, das Erbgut gereinigt und damit der Erbwert des Stammes verbessert werden. Bereits aus Verwandtschaftszucht hervorgegangene Vögel sind zur Inzucht geeigneter als Tiere, die Kreuzungszuchten entstammen.



Trotz Inzucht keine absolute Gleichförmigkeit

Nur harte persönliche Auslese schafft zusammen mit geschickter Zuchtwahl die Vorraussetzung für den Erfolg des Inzuchtverfahrens.
Ich möchte aber nicht den Eindruck erwecken, dass nur dieses Zuchtverfahren ein einfaches Rezept ist, dass nach dem bekannten Verfahren "Man nehme..." unbedingt zum Erfolg führen muss. Erfolgreiche Inzucht zu betreiben erfordert Ausdauer, reiche Kenntnisse, Erfahrungen und vor allen Dingen einen konsequenten und harten Züchter.